Ich weiß nicht, wie oft ich im Stadtrat den Klassenkasper gemacht habe. Ich habe gefordert, man möge die Schülertickets weiterhin stützen, die Stützung für das Sozialticket nicht kürzen, den Sozialticket-Berechtigten auch weiterhin ermäßigte Einzelfahrscheine verkaufen und verdammt nochmal Sozialwohnungen bauen … Natürlich erfolglos. Für derlei Gedöns reichte regelmäßig das Geld nicht. Auch der Oberbürgermeister stimmte immer gegen meine Anträge.
Aber jetzt ist Wahl. Schlimmer noch: Jetzt ist Stichwahl. Da entdeckt er auf einmal, wofür das S in SPD steht. Er ist für ein kostenloses Kinderticket und für Sozialwohnungen. Sogar für die Schwimmhallte spricht er sich neuerdings aus. Alles Dinge, die in den letzten 4 Jahren keineswegs gingen. Denn vor der Wahl ist der OB sozial. Solange es dauert.
Ein wenig hat man sich wohl in der Halbwertszeit des Wahlversprechens vertan – und schon steht wieder da, worum es wirklich geht: um Herrn Schröter, nicht um Gedöns.
Enttarnt 🙂
Für die Stichwahl ist die Auswahl nun recht eingeschränkt… Schade.
Pest und Cholera, ja. Die letzte Hoffnung ist die Kommunalwahl 2019, die den OB zur lahmen Ente machen könnte.
Ich war zur letzten Sitzung des Ortsteilrates Wenigenjena, da schienen unterschwellig alle sehr deprimiert, dass aus dem Sozialen Wohnungsbau am Gembden Bach nun wohl doch nichts so recht werden soll.
Wenn man Schröter nicht wieder will, kann man nur Thomas Nitzsche als Alternative wählen!
Ich hätte mir diesbezüglich Aussagen der OB Kandidaten aus den Lager der Opposition im Stadtrat gewünscht.
Ein bissel mitmachen ist letztlich irgendwie gleich immer mitmachen.
Die Wahlentscheidung kann man keinem abnehmen. Ich werde den Teufel tun und für einen der beiden Restkandidaten eine Wahlempfehlung aussprechen. Das hat genau einer der Kandidaten gemacht, und der hat die ganze Zeit schon deutlich gemacht, dass er gern Dezernent bleiben und seinen Chef behalten möchte.
Ich gebe gern nächstes Jahr eine Wahlempfehlung ab, denn die einzige Möglichkeit, in der Stadt etwas zu bewegen, ist eine Änderung der Mehrheiten im Stadtrat. Ob die Wähler das begreifen, ist noch die Frage, aber man soll die Hoffnung nicht aufgeben. Der OB ist nur einer und hat eine von 47 Stimmen.